Die Indoeuropäer: Unterschied zwischen den Versionen

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Die kulturhistorische Entwicklung im aufgehenden 4. Jt. v. Chr. gilt als eine der am wenigsten bekannten Abschnitte in der holozänen Geschichte Südosteuropas. In der Forschung wurde diese Periode oft als „Zeit des Hiatus“ oder als „Dark Ages“ bezeichnet, worunter vor allem an das durch das Ende der Kupferzeit am stärksten betroffene Ostbalkan- und untere Donaugebiet gedacht wird. Im zuvor hoch entwickelten Ostbalkan waren die Folgen dieses Untergangs so verheerend, dass sich dieses Gebiet jahrtausendlang nicht richtig erholen konnte.  
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Die kulturhistorische Entwicklung im aufgehenden 4. Jt. v. Chr. gilt als eine der am wenigsten bekannten Abschnitte in der Vorgeschichte Südosteuropas. In der Forschung wurde diese Periode oft als „Zeit des Hiatus“ oder als „Dark Ages“ bezeichnet, worunter vor allem an das durch das Ende der Kupferzeit am stärksten betroffene Ostbalkan- und untere Donaugebiet gedacht wird. Im zuvor '''''hoch entwickelten Ostbalkan''''' waren die Folgen dieses Untergangs so verheerend, dass sich dieses Gebiet jahrtausendlang nicht richtig erholen konnte.
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Gemeint ist die Zeitspanne 4200/4100 - 3800 v. Chr., der absolutchronologisch keine Funde zugeordnet werden können. Dieses „Schweigen“ der archäologischen Quellen impliziert eine vollkommene Unterbrechung der Kulturentwicklung, was gut möglich und annehmbar wäre, wenn es in der nachfolgenden Zeit keine Elemente gäbe, die auf eine Verbindung mit der vorangegangenen Suvorovo-Phase der Zepterträger-Gruppe hinwiesen. Es handelt sich vorwiegend um die von den Szepterträgern eingeführten Hügelgräber, Ockerbestreuung und Rückenhockerlage der Verstorbenen, die im weiteren Verlauf des 4. Jt. noch vorhanden sind. Bereits die Weiterführung der Grabhügel bezeugt eine kontinuierliche soziale Differenzierung, obwohl es keine reichen Gräber mehr gibt und die gesamte Kulturentwicklung auffällig bescheiden geworden ist.
 
Gemeint ist die Zeitspanne 4200/4100 - 3800 v. Chr., der absolutchronologisch keine Funde zugeordnet werden können. Dieses „Schweigen“ der archäologischen Quellen impliziert eine vollkommene Unterbrechung der Kulturentwicklung, was gut möglich und annehmbar wäre, wenn es in der nachfolgenden Zeit keine Elemente gäbe, die auf eine Verbindung mit der vorangegangenen Suvorovo-Phase der Zepterträger-Gruppe hinwiesen. Es handelt sich vorwiegend um die von den Szepterträgern eingeführten Hügelgräber, Ockerbestreuung und Rückenhockerlage der Verstorbenen, die im weiteren Verlauf des 4. Jt. noch vorhanden sind. Bereits die Weiterführung der Grabhügel bezeugt eine kontinuierliche soziale Differenzierung, obwohl es keine reichen Gräber mehr gibt und die gesamte Kulturentwicklung auffällig bescheiden geworden ist.
  

Version vom 19. April 2023, 20:30 Uhr

Die Vorläufer des Maikop-Komplexes im Nord-Kaukasus

Darkveti-Meshoko-Kultur

Die Invasion der Suvorovo in Alteuropa (4.200 v.Chr.)

Suvorovo Ukraine): Pferdekopf-Szepter

Govedaritsa 1996, Blagoje; Kaiser, Elke: Die äneolithischen abstrakten und zoomorphen Steinzepter Südost- und Osteuropas. Eurasia antiqua: Zs. f. Archäologie Eurasiens, Nº. 2, 1996, pp. 59-103.

Anthony 2011, David; Brown, Dorcas: → The Secondary Products Revolution, Horse-riding, and mounted warfare. 2011. J. World Prehist. 2011, pp. 131-160.

Reingruber 2016, Agathe; Rassamakin, Juri: → Zwischen Donau und Kuban: Das nordpontische Steppengebiet im 5. Jt. v. Chr. S. 273-310.


Govedarica (2011) beschreibt S. 46 das Auftauchen der Steppenelite (Szepterträger): Es handelt sich um reich ausgestattete Einzelgräber oder kleine Bestattungsgruppen, in denen jeweils ein einzelner Toter auf dem Rücken mit angezogenen Beinen beigesetzt wurde. Die Arme lagen parallel ausgestreckt neben dem Körper. Der Schädel wies eine Hinterkopflage oder eine Neigung zur Brust auf. Die Verstorbenen und der Grabboden waren in der Regel mit rotem Ocker bestreut. Ein weiteres typisches Merkmal sind reiche Grabbeigaben aus Schmuckgegenständen, Waffen, Geräten sowie Kult- und Statussymbolen besteht. Keramik erscheint sehr selten.

Diese Bestattungen werden als ein westlicher Abzweig des aus dem Volga- und kaspisch-kaukasischen Raum stammenden Ockergrab-Kulturkomplexes und danach als Teil einer im Dniepergebiet ansässigen Kultur gesehen. In dieser ersten Phase erscheinen nur die Flachgräber, die in der Regel reich ausgestattet sind. Unter anderen sind für die Gräber dieser Phase rudimentäre Statussymbole, wie Kommandostäbe sowie Waffen und Schmuck aus balkanischem Kupfer charakteristisch.

In der jüngeren, Suvorovo-Phase, (4300-4200 v. Chr.) tauchen Steinszepter und die ersten Grabhügel als Macht- und Statussymbole auf. Diese „<u<neuen Reichen“ bzw. ihre Bestattungssitten breiteten sich rasch in den Weiten der Steppen aus, zunächst bis zum Dniepergebiet und während der Suvorovo-Phase bis zum Kaspischen Meer und Kaukasus. So entstand der große Komplex früher Ockergräber mit seinen zahlreichen Lokalvarianten. Das Tragen von Szeptern aus dem nordwestlichen Schwarzmeergebiet erwies sich dabei als eine ursprüngliche Erscheinung.


Die kulturhistorische Entwicklung im aufgehenden 4. Jt. v. Chr. gilt als eine der am wenigsten bekannten Abschnitte in der Vorgeschichte Südosteuropas. In der Forschung wurde diese Periode oft als „Zeit des Hiatus“ oder als „Dark Ages“ bezeichnet, worunter vor allem an das durch das Ende der Kupferzeit am stärksten betroffene Ostbalkan- und untere Donaugebiet gedacht wird. Im zuvor hoch entwickelten Ostbalkan waren die Folgen dieses Untergangs so verheerend, dass sich dieses Gebiet jahrtausendlang nicht richtig erholen konnte.

Gemeint ist die Zeitspanne 4200/4100 - 3800 v. Chr., der absolutchronologisch keine Funde zugeordnet werden können. Dieses „Schweigen“ der archäologischen Quellen impliziert eine vollkommene Unterbrechung der Kulturentwicklung, was gut möglich und annehmbar wäre, wenn es in der nachfolgenden Zeit keine Elemente gäbe, die auf eine Verbindung mit der vorangegangenen Suvorovo-Phase der Zepterträger-Gruppe hinwiesen. Es handelt sich vorwiegend um die von den Szepterträgern eingeführten Hügelgräber, Ockerbestreuung und Rückenhockerlage der Verstorbenen, die im weiteren Verlauf des 4. Jt. noch vorhanden sind. Bereits die Weiterführung der Grabhügel bezeugt eine kontinuierliche soziale Differenzierung, obwohl es keine reichen Gräber mehr gibt und die gesamte Kulturentwicklung auffällig bescheiden geworden ist.

Das plötzliche Erscheinen der Maikop-Kultur (4. Jt. v.Chr.) und mögliche Herkünfte

Ivanova-Brig (2008) schreibt: "Aus Gräbern und Siedlungen des 5. Jahrtausends v. Chr. im Nordkaukasus ist eine materielle Kultur bekannt, die mit gleichzeitigen archäologischen Komplexen im nördlichen und westlichen Schwarzmeergebiet verwandt war. Scheinbar unvermittelt wurde sie zu Beginn 4. Jahrtausend v. Chr. jedoch durch eine „Hochkultur“ ersetzt, deren Entstehung mit vielen Unklarheiten behaftet ist. In allen Bereichen zeigt diese nach dem großen Kurgan von Maikop genannte archäologische Kultur Innovationen ohne lokale Vorbilder, die auch nicht aus der Tradition der balkanisch-anatolischen Kupferzeit abgeleitet werden könne."

Ivanova schreibt weiter, dass für die Entstehung der Maikop-Kultur von der russischen Forschung eine Migration aus dem Süden, mit Ursprung im syro-anatolischen Raum, die oft mit der sog. „Uruk-Expansion“ in Verbindung gebracht wird. Allerdings sind ernsthafte Zweifel an einem Zusammenhang zwischen Maikop und dem syro-anatolischen Raum angebracht. So zeigen die Fremdobjekte im Nordkaukasus keine Verbindung zum Oberlauf des Euphrat und Tigris und den Schwemmebenen Mesopotamiens. Ivanova sieht vielmehr eine Verbindung zum Iranischen Plateau und dem südlichen Zentralasien.

Iranisches Zentralplateau

Karte bzgl. Vorkommen und Technik der Kupfer-Verarbeitung in später Kupferzeit (4000-3300 v.Chr.)

Helwing (2021) schreibt in "Patterns of early metallurgy on the Iranian Plateau, from the beginnings to the end of the Bronze Age": Wenn wir diese frühesten bezeugten Vorkommen von geschmolzenem Kupfer im Südosten Irans und der Hochebene vergleichen, wird eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Südosten und den zentralen und nordwestlichen Teilen Irans deutlich, da Objekte aus geschmolzenem Kupfer erst nach 4000 v. Chr. an Fundorten auf der Hochebene auftauchen.
Mit dem Beginn des 4. Jt. v.Chr. wird das Schmelzen von Kupfer zu einer regelmäßigen handwerklichen Tätigkeit des iranischen Hochlands. In den ersten Jahrhunderten des 4. Jt. v.Chr. werden die Siedlungen größer und eine interne Differenzierung zwischen den einzelnen Gebäuden wird deutlicher. In dieser Zeit stellt die Kupferverhüttung ein regelmäßiges "Heim-Gewerbe" dar. Barrenformen und offene Formen für den Guss von schweren Doppel-Schaftlochäxten sind typische Formen dieser Zeit.

Desset (2018) schreibt in "Die späte Vorgeschichte des nordiranischen Zentralplateaus (ca. 6000-3000 v. Chr.): Wachstum und Zusammenbruch dezentraler Netzwerke": Um 4000-3700 v. Chr. gibt es Kupfermetallurgie im iranischen Zentralplateau, aber vor allem nur im häuslichen Bereich. Erst um 3.700-3.400 wird die Verhüttung von arsenhaltigem Kupfer Standard, wobei die Kupfererze von verschiedenen Bergbaugebieten verarbeitet werden. Der vorherrschende Produktionskontext ist der "häusliche". Silber ist erst ab der Mitte des 4. Jahrtausends v.Chr. gefragt. Es gibt keine zentrale gesellschaftliche Organisation, sondern verteilte Dorfgemeinschaften sind vorherrschend.
Perlen, die bei den Bestattungen hochgestellter Personen vorkommen, werden importiert und nicht lokal hergestellt.

Kura-Araxes (Transkaukasus) oder Uruk-Kultur (Mesopotamien)

Metallfunde Spätkupferzeit und Kura-Araxes-Stätten

Stöllner (2021) schreibt, dass die eurasische Sichtweise bezüglich der Metallurgie im Transkaukasus oft die Bedeutung der Nord-Süd-Verbindungen betonte, beispielsweise im Hinblick auf das Maikop-Phänomen und seine späteren Phasen während der Novosvobodnaja-Phase ab der ersten Hälfte des 4. Jahrtausends (vgl. Ivanova 2012: Kaukasus und Orient); allerdings hat sich die chronologische Perspektive in den letzten 20 Jahren erheblich verändert. Frühe Forscher sahen die Abhängigkeit von den mesopotamischen Kulturen, insbesondere von der Ubaid- und Uruk-Phase. Die Suche nach metallurgischen Produkten, Aspekte der Ikonographie, wie die der berühmten Maikop-Gräber selbst, aber auch Aspekte des Keramikstils wurden zu wichtigen Pfeilern der Argumentation. Es gab eine gewisse Tendenz zu "ex oriente lux", die dies antrieben. In einer älteren Sichtweise wurde sogar die ähnliche Maikop-Keramik als Zeuge solcher Migrationen herangezogen. Seither hat sich herausgestellt, dass das Keramikspektrum der Maikop- und Novosvobodnaja-Phase zwar in formalen Aspekten der nordmesopotamischen und transkaukasischen Keramik ähnelt, sich aber dennoch technisch unterscheidet und nicht häckseltemperiert ist. Sogar die nordmesopotamische Herkunft wurde in Frage gestellt und stattdessen ein größerer Kulturverbund zwischen Nordiran, Transkaukasien und Ostanatolien behauptet. Was die metallurgischen Innovationen betrifft, so ist inzwischen klar, dass zahlreiche neue Aspekte zu beobachten sind, wie der Guss größerer Objekte wie Schaftlochgeräte und das erste Auftreten von Prestigemetallen wie Gold und Silber (Hansen 2011, 2016). Ähnlich wie bei den keramischen Techniken ist sicherlich zu diskutieren, ob diese Innovationen eher von den Hochlandvölkern als von den mesopotamischen Ubaid/Uruk-Welten angeregt wurden.

Eine gegenteilige Sichtweise wurde von Forschern vertreten, die die Siedlungsdynamik und den frühen Urbanismus in Südmesopotamien analysierten: Uruk und Südmesopotamien wurden als zentrale und hochentwickelte vor- oder frühstädtische Sphäre betrachtet, die sich zumindest auf fruchtbare Zonen in der Susa-Ebene, aber auch mit Hilfe von "Kolonien" und "Außenposten" nach Norden und Osten ausdehnte. Funde aus Arslantepe deuten eindeutig auf die Entwicklung eines zentralisierten Umverteilungssystems um die Mitte des 4. Jt. hin. Es ist naheliegend, die Entwicklung von Bergbauunternehmen im Kaukasus sowie die technische und unternehmerische Rolle der Rohstoffverarbeitung als einen Prozess zu verstehen, der die Innovationen der Hochlandbevölkerung im südkaukasischen Raum positiv beeinflusste. Es besteht kein Zweifel daran, dass erste größere Veränderungen des metallurgischen Wissens bereits in der zweiten Hälfte des 5. Jt. stattgefunden haben, aber eine große Verbreitung der kaukasischen Metalle ist frühestens im späteren 4. Jahrtausend im Rahmen der Kura-Araxes-Gemeinschaften zu sehen.

Es ist eine sehr auffällig, dass im Transkaukasus Metalle nach einer Phase geringer Verwendung erst um 3000 v. Chr. plötzlich wieder als Gebrauchsgegenstände in Verwendung kamen. Die Funde deuten darauf hin, dass die Metallproduktion erst durch die Kura-Araxes-Gemeinschaften in Bergbau- und Metallurgieprozesse intensiviert wurde. Das kann auf eine radikale Veränderung der externen Austauschbeziehungen in einer Zeit hindeuten, in der transkaukasische Gruppen in größerem Umfang nach Ost- und Südostanatolien und in den nördlichen Iran migrierten.

THESE: Kupfer-Technologen vom Balkan ziehen zum Kaukasus

Wie den obigen Analysen zu entnehmen ist, kommen die metallurgischen Fähigkeiten des südlichen Kaukasus oder des Iran für die hoch entwickelten Fähigkeiten der Maikop-Kultur zu spät. Diese müssen also einen anderen Ursprung haben. Eine autochtone Entwicklung im nördlichen Kaukasus / Vorkaukasus ist ohne externes Know how ist aber nicht vorstellbar.

Die "metallurgische Provinz Karpaten-Balkan funktioniert nicht mehr"

Kohl (2007) schreibt: Ebenfalls in der Mitte des 4. Jahrtausends kam es zu einer großen Verschiebung in den interkulturellen Beziehungen. Dies ist das Aufkommen der Maikop-Kultur im nördlichen Kaukasus. Damit kommt es zu einem Wechsel von der Metallurgie reinen Kupfers zur arsenhaltigen Kupfer/Bronze-Metallurgie. Die zirkumpontische metallurgische Provinz ersetzt nun die nicht mehr funktionierende metallurgische Provinz Karpaten-Balkan (S. 376).

Datei:Verteilung von Kupfer- und Bronzedolchen.png
Verteilung von Kupfer- und Bronzedolchen im 4. Jt. v.Chr. in Europa und nördlich des Kaukasus (Qu.: Sven Hansen 2013)

Hansen (2013) berichtet, dass um 4250/4200 v. Chr. die Siedlungen in Bulgarien und an der unteren Donau aufgegeben wurden. Mehrere hundert Jahre lang wurden danach offenbar keine weiteren Siedlungen mehr errichtet. Neue Kupfererzvorkommen in den metallhaltigen Karpaten müssen ausgebeutet worden sein, wofür es aber kaum Belege gibt. Auch im nördlichen Alpenraum ist ab 3800 v. Chr. eine deutliche Zunahme der Metallfunde zu verzeichnen. Von Oberösterreich bis in die Zentralschweiz sind rund 80 Kupferobjekte dokumentiert, darunter Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus arsenhaltigem Kupfer. Nach Pernicka (2010) stammt aber das arsenhaltige sogenannte „Mondseekupfernicht vom Mitterberg, nicht aus den Alpen und auch nicht aus Südost-Europa: kam es vom Kaukasus?

Das enorme Potenzial des Arsen-Kupfer-Gusses wurde von den Mächtigen schnell erkannt und eröffnete nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für stabile Bronzewerkzeuge. Im Gegensatz zu Dolchen aus Knochen waren diese ersten Metallklingen jedoch nicht nur als Stichwaffen gedacht. Mit ihrer geschliffenen Schneide konnten sie auch schwere Schnitte und Hiebe zufügen. Die bedeutende technische Neuerung war, dass zum Ende des 5. Jt. und zu Beginn des 4. Jt. v.Chr. arsenhaltiges Kupfer (bis zu 10 % Arsen) eingesetzt wurde. Dadurch konnte die Blasenbildung beim Gießen und damit Fehler in der Klinge vermindert werden. Kleinere Löcher sind in den Klingen von Dolchen ein großes Problem. Wenn nämlich eine Klinge nachgeschliffen wird, werden die Blasen aufgeschnitten, mit dem Ergebnis, dass die Klinge zwar immer noch eingekerbt, aber nicht geglättet und geschärft ist. Dolche waren sehr begehrt und wurden über große Entfernungen ausgetauscht.

Dass die Arsen-Dolch-Produktion im 4. Jt. v.Chr. im Maikop-Bereich im Nordkaukasus, nicht aber im Transkaukasus oder Iran vorkam, ist der illustrativen Abbildung von Hansen (2013) bzgl. der Verteilung von Kupfer- und Bronzedolchen in Europa und nördlich des Kaukasus zu entnehmen (vgl. die Abb.).

Vorteile von kaukasischem Arsenkupfer gegenüber reinem Kupfer

Pernicka (1998) beschreibt den Umschwung von Stein und Kupfer zu Arsen-Bronze als wichtigstem Rohstoff für Geräte und Waffen: Arsen-Bronze ist leichter zu verarbeiten, vor allem zu gießen, als Kupfer. Die Legierung hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als reines Kupfer (1085 °C) und sie neigt beim Guss weniger zur Blasenbildung. Denn Kupfer hat die für den Gießer unangenehme Eigenschaft, im geschmolzenen Zustand Sauerstoff aufzunehmen und beim Erkalten in Form von Blasen im Guss wieder abzugeben. Es ist deshalb nützlich, dem geschmolzenen Kupfer sogenannte Antioxidantien beizugeben, die den Sauerstoff binden. Arsen ist ein solches Material. Der Arsenanteil härtet aber auch das Metall, sowohl im gegossenen Zustand als auch nach der Bearbeitung. Durch Kaltdeformation kann sogar die Härte von normalem Stahl (nicht abgeschreckt) erreicht werden. Diese Eigenschaft hat zur Herstellung von wesentlich verbesserten Werkzeugen und Waffen geführt. Es gibt also gute Gründe, um Arsen-Kupfer zu verwenden.

Viele natürliche Kupferlagerstätten enthalten Arsen als Begleitelemente, die bei der Verhüttung zumindest teilweise ins Kupfer gelangen. Es ist deshalb auch unklar, ob es sich bei Arsenkupfer um absichtliche Legierungen handelt oder um reine Zufallsprodukte, die durch die Erzbasis vorgegeben waren. Reines Arsen oder Arsenverbindungen kommen zwar in der Natur vor, sind aber recht selten. Deshalb ist die absichtliche Herstellung von Arsenkupfer aus zwei verschiedenen Materialien unwahrscheinlich. Eher ist an eine mehr oder weniger gezielte Auswahl von arsenhaltigen Kupfererzen zu denken. Wenn also mit Arsenkupfer ein wesentlich härteres Metall als reines Kupfer zur Verfügung stand, ist der rasche Ersatz des Kupfers durch Arsen-Kupfer für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen leicht einsichtig.

Die Verwendung von Arsenkupfer beginnt rund tausend Jahre vor Einführung der Zinn-Bronze bereits am Beginn des 4. Jahrtausends nahezu zeitgleich in einem sehr großen Gebiet, das vom Iran über den Kaukasus und rund um das Schwarze Meer reicht.

Eine Erzauswahl dürfte in gewissem Umfang zwar möglich gewesen sein, aber es war nicht vorherzusehen, welche Zusammensetzung das Metall haben würde. Außerdem ist es aber wegen der Flüchtigkeit des Arsens schwierig, Kupfer mit mehr als etwa 5 % Arsen herzustellen, so dass die erreichbare Härte der Legierung unter der der späteren Zinn-Bronze mit 10 % Zinnanteil liegt.

(Anm. von Pernicka: Nur ein Prozent der analysierten prähistorischen Metallfunde in der Stuttgarter Datenbank enthalten mehr als 5 % Arsen und nur drei Prozent mehr als 3 % Arsen. Besonders arsenreiche Kupferobjekte treten vorwiegend in Vorderasien auf.)

Das Fürstengrab im Kurgan von Maikop (37. Jh.v.Chr.) (27.3.2023)

Nikolaj Ivanovich Veselovskij grub 1897 den großen Grabhügel in der Stadt Maikop – im Einzugsgebiet des Flusses Kuban im Nordwesten des Kaukasus – aus, dessen Grab nach wie vor das reichste und spektakulärste Grab der nach ihm benannten „Maikop-Kultur“ ist (Tallgren 1926, Ivanova 2012).

Hier wird der originale Bericht von N.I. Veselovsky über die → Ausgrabung des Grabhügels von Maikop im Jahr 1897 samt seinen Lageskizzen und der Fundliste in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt.

Der Grabhügel („Kurgan“) hatte eine Höhe von 10,65 m, einen Durchmesser von rd. 100 m und bestand aus Lehm. Im Inneren des Kurgans befand sich ein Schachtgrab mit 5,5 m Länge, 3,75 m Breite und einer Höhe von 1,45 m. Der Boden war mit Steingeröll gepflastert. Das Grab bildete ursprünglich eine hölzerne Kammer, mit Wänden und einem Giebeldach aus Holz und war in drei Abteilungen eingeteilt. In den drei Kammern befand sich jeweils eine erwachsene Person (zwei Männer und eine Frau) in Rückenlage mit angezogenen Knien.

Das Skelett des Fürsten in der südlichen Hauptkammer war mit Ocker bestreut. Das bestattete Individuum trug Halsketten aus 5671 Goldperlen (1036 Gramm), 961 Silber-Perlen, 58 Türkis-Perlen und 1266 Karneol-Perlen in verschiedenen Formen und Größen, darunter auch fünf sehr große Goldperlen von 3–4 cm Länge. Die Kleidung des Verstorbenen war verziert mit 135 Goldapplikationen in Form von 68 Löwen, 19 Stieren, 38 Ringen und 10 Rosetten. Auf dem Kopf war eine Kopfbedeckung, die mit zwei Goldstreifen und mehreren kleineren Goldapplikationen versehen war. Unter dem Schädel lagen goldene Diademe und unter dem Körper goldene Rosetten.


Mit diesem → Facebook-Video (5 min) wird die Opulenz der Maikop-Kultur in der Pracht der Eremitage in St. Petersburg präsentiert. Die Schatzkammer von Maikop eröffnet sehr passend die Ausstellung des berühmten Goldsaals des Museums.

Abbildungen der prachtvollen Schätze des Fürstengrabs im Maikop-Kurgan werden mit

zur Verfügung gestellt.


Weiters gab es mehrere ca. 1 m lange goldene und silberne Röhren mit goldenen und silbernen Endstücken (Baldachin-Stangen ?). Die zwei goldenen Endstücke waren auf goldene Stiere aufgesteckt, die zwei silbernen Endstücke auf silberne Stiere.

Weiters gab es: drei steinerne Beigaben (ein großes sichelförmiges Szepter, einen Wetzstein und eine Flachaxt) und zehn aus Arsenkupfer: eine Schaftlochaxt, einen Griffplattendolch, eine flache Klinge, und als Werkzeuge: eine Axt-Dechsel, zwei Flachäxte, eine Hacke, zwei Meißel und eine Ahle.

An der Seitenwand lagen vierzehn Silbergefäße und zwei Goldgefäße (Töpfe, Becher und Schalen). Zwei der Silbergefäße hatten eine Reliefverzierung: die eine mit Tieren, die andere offenbar eine Darstellung des Herrschaftsbereichs des Fürsten.

Auf der gegenüberliegenden Wand befanden sich mehrere Tongefäße mit großen Töpfen und kleinen Bechern. In der Kammer befanden sich auch zwölf rautenförmige Feuerstein-Pfeilspitzen und siebzehn 1–2 cm lange Mikrolithen.

Die beiden anderen Toten in den Nordkammern waren ebenfalls mit Ocker bedeckt und besaßen Schmuck aus Gold- und Karneolperlen und hatten Kupfergefäße als Beigaben.

Im Maikop-Kurgan ersichtliche kulturelle Errungenschaften (3.700 v.Chr.)

Was nahm der Fürst mit in das "nächste Leben"?

  • Persönliche Bedürfnisse (Nahrung in Krügen) und Geschirr für Feste mit Untertanen
  • Frau und Diener
  • Abbild seines Herrschaftsbereichs
  • Insignien und Demonstration seiner Macht (Gold, Silber, Schmuck, Repräsentation ...)
  • Symbole für seine Macht:
    • politische und religiöse Führung
    • Waffen (wohl auch Krieger)
    • wirtschaftliche Verfügung über Ressourcen wie Metalle, Werkzeuge zur Holzbearbeitung usw.
    • imposanter Grabhügel als sichtbarer Nachweis seiner Verfügung über die Arbeitskaft vieler Leute

Umfang seines Herrschaftsgebiets

Die Herrschaft und Tiere des Fürsten von Maikop

Demonstration der Herrschaft des Fürsten auf einem silbernen Trinkbecher:

  • Herrschafts-Grenzen: Großer Kaukasus, zwei Flüsse, Schwarzmeerküste
  • Kaukasus als Quelle für das begehrte Arsen-Kupfer
  • Bäume für das Holz für die Metallurgie und den Wagenbau
  • die zwei Flüsse, die in das Schwarze Meer münden
  • Löwe als mächtigstes Raubtier steht für den Fürsten
  • Pferde des Fürsten in seinem engeren, inneren Bereich
  • Ochsen für Fuhrwerke, Wägen
  • Haustiere
  • Jagdwild

Metall-Technologien und Produkte

Beispiel für den großen Aufwand der Aufbereitung von Kupfer am Mitterberg (nach Stöllner 2019)

Arsen-Kupfer und Kupfer

  • Bergbau auf Arsenkupfer-Erz
  • Aufbereitung des Erzes (Trennung, Zerkleinerung, Waschen, Sieben, Konzentrieren; kein Rösten, da dadurch Arsen entweichen würde): → vgl. dazu die beispielhafte nebenstehende Abbildung
  • Transport zu Verarbeitungsstätten
  • Schmelzöfen (Brennholz-Verfügbarkeit, Blasebälge zur Erreichung hoher Temperaturen)
  • Herstellung der Gussformen
  • Gießen
  • Endbearbeitung (Entgraten, Schmieden, Glätten, Schärfen)
  • Schäftung für Geräte
Ochsen-Nasenringe für Wagen aus Maikop-Kurgan

Produkte aus Arsen-Kupfer

  • Waffen (Lanzenspitzen, Streitäxte, Messer, Dolche – bis 37 cm Länge!)
  • Holzbearbeitungs-Werkzeuge: Schaftloch-Axt (zum Bäumefällen, aber auch als Waffe), Dechsel, Hämmer, Stemmeisen, Meißel und Hohleisen; sowie die dafür benötigten Wetzsteine und Schärfsteine
  • Geräte für den Bergbau selbst
  • Nasenringe für Ochsenfuhrwerke (siehe nebenstehende Abbildung)
  • Gebrauchsartikel: Eimer mit Henkel, Schalen, Kochgeräte usw.

Gold

  • Erzbergbau auf Gold
  • Verarbeitungstechniken: Wachsausschmelzverfahren, Blechherstellung, Krüge, Dekorierung
  • Schmuckstücke: Löwen, Stiere, Ringe, Perlen, Rosetten, Flachbänder, Röhren, Krüge, Pokale

Silber

  • Erzbergbau auf Silber
  • komplexes Kupellationsverfahren (Oxidierung der unedlen Bestandteile des Erzes) zur Gewinnung von reinem Silber erforderlich
  • Verarbeitungstechniken: Wachsausschmelzverfahren, Blechherstellung, Krüge, Dekorierung
  • Silberprodukte: Stiere, Spiralringe, Röhren, Platten, Krüge mit Tierdarstellungen und Herrschaftsbereich

Verarbeitung von Edelmineralien und -steinen

  • Türkis-Perlen (neben Goldperlen-Collier)
  • Karneol-Perlen: Schleifen, Bohren des Lochs

Längster Dolch der damaligen Welt aus Arsenbronze

Außergewöhnlich langer 35-cm-Arsenbronzedolch aus Maikop-Kurgan, Griff mit 2 Silber-Nieten befestigt

(Hansen 2021) berichtet über das berühmte Maikop-Grab im Kaukasus, das eine ganze Reihe von arsen-haltigen Bronzen zeigt. Es kam auch zu einem Durchbruch zu längeren Klingen, wofür der 34,7 cm lange Dolch aus dem Kurgan von Maikop, dessen Griff mit zwei Silbernieten befestigt war, ein herausragendes Beispiel ist (vgl. die Abb.).Es handelt sich um die längste Dolchklinge dieser Zeitperiode und veranschaulicht das Potenzial dieser Arsenbronze, obwohl er wegen des Fehlens der metallischen Substanz nicht genau bestimmt werden konnte. Alle anderen Werkzeuge aus dem Maikop-Grab wurden aus arsenhaltiger Bronze hergestellt (2,03 bis 9,08 %). Die Entwicklung der Äxte im vierten Jahrtausend im Kaukasus zeigt einen plausiblen typologischen Weg von den Kupferäxten der Tradition des 5. Jt. zum "modernen" Schaftlochbeil des 37./36. Jahrhunderts. Dies ist ein zusätzliches typologisches Argument für die Datierung des Maikop-Grabes in diesen Zeitraum. Für die frühe Entwicklung arsenhaltiger Bronzen ist Maikop ein Schlüsselort, da in Mesopotamien dieser Zeit keine Metalle in Gräbern oder Heiligtümern deponiert wurden.

Grab 31/5 in Novosvobodnaya (Klady-Friedhof) der Maikop-Kultur, das einige Jahrhunderte jünger ist, enthielt eine Reihe von Dolchen und, besonders spektakulär, ein rd. 60 cm langes Schwert, eines der frühesten Schwerter der Welt. Der hohe Arsenanteil in den Dolchen steht in Gegensatz zu dem geringeren Arsenanteil in den Äxten. Dies deutet darauf hin, dass die Manipulation des arsenhältigen Kupfers in den Händen der Metallhandwerker lag.

Der Fürst verfügt über die Werkzeuge zur Holzbearbeitung

Holzbearbeitung: Hohleisen, scharfe Stemmeisen

Erst das harte Arsen-Kupfer ermöglicht die Herstellung von Werkzeugen für die Holzbearbeitung.

Neben den hier nebenan abgebildeten Hohleisen (die oben eine hölzerne Schäftung hatten) und Stemmeisen gab es auch Hämmer, Dechsel (mit Querschneide) und Meißel sowie die dafür benötigten Wetzsteine und Schärfsteine.

Der Holzreichtum des Kuban-Gebiets - im Gegensatz zur Steppe - ist die Voraussetzung für das Schmelzen und Gießen bronzener Geräte und Werkzeuge und damit auch zur Herstellung von Holz-Produkten. Zum Bäumefällen wurden die Schaftlochäxte verwendet.

Der Erz-Transport erfolgte ursprünglich auf Schlitten/Schleifen mit Ochsen; später führte das zur Herstellung von Wägen, die dann auch zur Eroberung der Steppe verwendet wurden.

Errichtung des Maikop-Kurgans (OшаД – „Oshad“) selbst

Der Maikop-Kurgan hat einen Durchmesser von 100 m und eine Höhe von 10,6 m. Das Volumen beträgt damit rund 30.000 m³.

Nimmt man an, dass 1 Mann 1 m³ Lehm (rund 2 Tonnen Gewicht) pro Tag zum und auf den Kurgan transportiert, wären 100 Männer ein ganzes Jahr damit beschäftigt. Da der Kurgan sicher rascher errichtet wurde, mussten wohl mehr Leute daran arbeiten. Diese Männer mussten herbeigeholt, mit Nahrung versorgt, untergebracht, deren Arbeit wohl in Partien organisiert und beaufsichtigt werden.

Ein Kurgan muss auch statische Anforderungen erfüllen, damit er stabil bleibt. Dazu wurde zumeist am äußeren Radius eine Steinschichtung aus großen Steinen rings um den Kurgan angelegt. Die in Maikop besonders große Grabkammer musste konstruiert und aus Holz hergestellt werden.

Insgesamt war damit die Errichtung des Kurgans eine intensive logistische und managementintensive Aufgabenstellung, die eine wohlorganisierte gesellschaftliche Struktur voraussetzte.

Gleichzeitig war die Errichtung eine besondere mythologische Aufgabenstellung, die bestimmten Anforderungen genügen musste – vor allem wohl die Beisetzung des Fürsten und die korrekte Ausstattung der Grabkammer, wie auch an den symbolträchtigen Grabbeigaben zu erkennen ist.

Die meisten Kurgane haben einen flachen Kegelstumpf, der sicher bei der Zeremonie der Bestattung genutzt wurde.

Als Ergebnis stand der Kurgan an besonderer Stelle und erinnerte an den Fürsten und dessen Macht – und deren Übergang auf seinen Nachfolger.

Maikop und "Maikop-Steppe"

Genomische Evidenz

Arsenkupfer und gesellschaftliche Entwicklungen in Maikop

(Hansen 2013) schreibt: Die Entwicklung metallurgischer Techniken, die im 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. als Innovationen identifiziert werden können, erscheinen eher als Ergebnis denn als Voraussetzung zentraler Herrschaft.

Die Nachfrage nach Qualitätsprodukten und das natürliche Vorkommen von arsenhaltigem Kupfer im Kaukasus regte das Experimentieren mit verschiedenen Metallen und mit unterschiedlichen Gussverfahren und Techniken der Metallverarbeitung an. Die metallurgischen Innovationen, die durch dieses Experimentieren entwickelt wurden, wurden von weiteren grundlegenden Techniken begleitet, die in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. vorkommen. Dazu gehören insbesondere das Rad und der Wagen sowie der Pflug und die Domestizierung des Pferdes und des Wollschafes, allesamt Schlüsseltechnologien, die für die Ausweitung des Ackerbaus und der Weidewirtschaft, für den Transport und die Kommunikation von unermesslicher Bedeutung waren.

So ist es nicht verwunderlich, dass diese Entwicklung mit einer Veränderung der sozialen Organisation einherging, die sich beispielsweise in der Bestattung eines einzelnen Individuums unter einem Grabhügel ausdrückt. Es handelte sich um den Übergang eines regionalen Machttyps wie in Varna zu einem neuen Stil der Machtrepräsentation vom Kaukasus bis nach Westeuropa.

Eroberung der Steppe im Vorkaukasus mittels Ochsen-Wägen

Die Bildung des Jamnaja-Komplexes

Die Schnurkeramiker

Mögliche Ursachen für rasche Ausbreitung der Jamnaja-Gene in Europa

Gründe, Ursachen

Die (zeitlichen) Fußstapfen der frühen Indoeuropäer (dynamische Karte)

dynamische Karte: 8.200-1 v.Chr.; Neolithiker um 5.380 v.Chr.

Link zur interaktiven, zeitlich dynamischen Karte

QUELLE: The Homeland: → In the footprints of the early Indo-Europeans (8.200 v.Chr. – 1 v.Chr.) → detaillierte zeitliche Entwicklung für Eurasien: Jäger-Sammler; Frühe Bauern; Steppenhirten (R1a, R1b); Wolle; Rad …

Enorm umfangreiches, thematisches Literaturverzeichnis verarbeitet

In ihrer zeitlichen Entwicklung werden dargestellt:

  • Daten des zeitlichen Auftretens unterschiedlicher Menschen (DNA-sequenziert)
  • zugehörige Kulturen
  • Sprachen

Literaturverzeichnis

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