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Offenberger 1982: Johann et al.: Stratigraphische Untersuchungen im Bereich der neolithischen Station Weyregg I am Attersee; In: FÖ 20, Wien 1982:191–222.

(Anm.: Funde der Station Weyregg I gibt es auch in der Volksschule Nußdorf.)

Es gibt eine Grundschwelle eines neolithischen Baues: 6,9 m langer und 0,4 m starker Buchenstamm, mit Pflöcken am Boden befestigt; dieser hat auch Ausnehmungen für senkrechte Wand-Zapfen; daneben lag ein Holzrost aus Rundlingen. Die Station lag also auf trockenem Boden.

Es gibt zwei durch Seekreide getrennte Kulturschichten in 3,0–3,5 m Wassertiefe, die zeigen, dass die Besiedlung nicht kontinuierlich war.

Die beiden Kulturschichten sind etwa 15 bis 20 cm stark und sind durch Seekreide von etwa 10–20 cm voneinander getrennt.

Die unkalibrierten 14C-Daten der oberen Kulturschicht (VRI-732) betragen 4.640±110 = 2.690 BC; jene der unteren Kulturschicht (VRI-733) betragen 4.660±100 = 2.710 BC. Offenbar sind die 14C-Daten unzuverlässig, wenn die obere Kulturschicht – trotz der beachtlichen Stärke der Seekreideschicht – nur 20 Jahre jünger ist als die untere Kulturschicht.

Offenberger (S. 202) mutmaßt einen schnellen Wasserspiegelanstieg nach der älteren Kulturschicht, da „die Pfahlköpfe der älteren Siedlung durch das Seekreidestratum bis an die Unterkante der Kulturschicht der jüngeren Siedlung heranreichen. Die Pfähle wurden durch das steigende Wasser und die einsetzende Sedimentation vor dem Abmorschen geschützt und blieben über die Siedlungsebene hinaus erhalten. Dies spricht für einen relativ rasch steigenden Wasserstand in dieser Zeit.“

Es gibt auch ein Pollenprofil der Station Weyregg I von Roland Schmidt aus dem Jahr 1982, das die anderen Profile unterstreicht: Lange vor Siedlungsbeginn völliger Rückgang von Kiefer und Birke und Anstieg der Laubbaumwälder. (Knapp) vor Siedlungsbeginn kommt es zu deutlicher Ausbreitung von Buche und Tanne sowie Hasel, Erle und nur weniger Fichte; die Laubbäume sind stark rückläufig und verschwinden teilweise. Mit Beginn der Siedlung gibt es etwa gleich viel Buche, Tanne, Fichte, Erle und Hasel; die Nicht-Baumpollen haben einen Peak.